Backen mit exotischen Zutaten: Insektenmehl, Hanf und Co.
Brot ist nicht gleich Brot. Schließlich bietet es unzählige Möglichkeiten. Sei es die Form, die Auswahl des Mehls oder die kreative Mischung aus verschiedenen Zutaten – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Gerade abwechslungsreiche und besondere Backwaren fallen Kunden direkt ins Auge. So lassen sich beispielsweise vitale Brote mit einer Handvoll Kerne oder Nüsse aufwerten. Aber auch exotische Zutaten können den Backwaren das gewisse Etwas verleihen. Wir zeigen euch, mit welchen Zutaten ihr echte Hingucker und Raritäten schaffen könnt.
Wie wäre es, einen Teil des eigentlichen Mehls durch Insektenmehl zu ersetzen? Essbare Insekten liegen im Trend; verarbeitet als Mehl finden sie auch ihren Weg in den Teig. Dadurch erhält das Brot einen intensiveren, nussigen Geschmack mit kräftigen Röstaromen. Das Besondere ist der hohe Proteinanteil. Als Proteinlieferanten übertreffen Insekten sogar Nüsse, Hülsenfrüchte und Getreide. Gerade für ernährungsbewusste Konsumenten dienen Backwaren aus Insekten als wertvolle Eiweißquelle. Insekten enthalten jedoch auch einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, Vitamine sowie Mineralstoffe wie Magnesium und Zink. Einziger Knackpunkt ist der Preis: Insektenmehl als Rohstoff ist noch relativ teuer. Doch das Ergebnis kann sich sehen und vor allem schmecken lassen.
Bananenmehl ist ebenso ein echter Exot unter den Mehlen und noch dazu ein spannendes Superfood. Die Basis sind grüne Kochbananen, die getrocknet und gemahlen werden. Da diese noch nicht in ihrem Geschmack ausgeprägt sind, entsteht durch das Trocknen ein neutrales Mehl, das leicht nussig schmeckt. Dadurch lässt sich herkömmliches Mehl leicht durch exotisches Bananenmehl ersetzen. Außerdem bringt Bananenmehl zwei Vorteile mit sich: Es ist kalorien- und kohlenhydratarm sowie von Natur aus glutenfrei. Gleichzeitig enthält das Mehl viele Ballaststoffe. Und wahrscheinlich war es noch nie so einfach, Kunden mit Brot glücklich zu machen. Denn das Mehl der grünen Bananen enthält Serotonin und versorgt den Körper mit Tryptophan, welches er für die eigene Serotoninherstellung braucht. Noch dazu ist das Bananenmehl reich an Kalium, Magnesium und Vitamin C.
Hanf ist in aller Munde und gilt als das neue Superfood. Im Gegensatz zu den Blüten, Blättern und Stängeln der Hanfpflanze, ist in den Hanfsamen kein THC (Tetrahydrocannabinol) enthalten, also die Substanz, die die starke psychoaktive und halluzinogene Wirkung hervorruft. Daher wirken Hanfsamen weder berauschend noch machen sie abhängig. Eines tun sie jedoch schon: das Brot verfeinern. Und sie punkten mit wertvollen Nährwerten. Hanfsamen sind absolute Eiweißbomben, reich an mehrfach gesättigten Fettsäuren sowie Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen wie Calcium und Magnesium.
Es sieht nicht nur super aus, sondern ist auch nahrhaft: Brot mit Kurkuma. Die Wunderknolle ist für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Kurkuma wird in Indien bereits seit mehreren Tausend Jahren als Gewürz und Heilmittel eingesetzt. Die Wurzel gehört zwar zu den Ingwergewächsen, schmeckt aber mild-würzig. Kurkuma enthält ätherische Öle und Kurkumin, was entzündungshemmend und antioxidativ wirkt. Zudem ist Kurkuma reich an Vitamin C und Mineralstoffen wie Eisen und Zink. Mit diesem Powergewürz lassen sich Brote würzig verfeinern und wunderbar einfärben. Das goldene Brot erregt auf jeden Fall die Aufmerksamkeit der Kunden
Von einer Wunderknolle zur nächsten: die Rote Bete. Die Rüben enthalten einen hohen Anteil an Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium und sind reich an B-Vitaminen, Vitamin C und Folsäure. Und gleichzeitig verwandeln sie Backwaren aufgrund ihrer roten Farbe zu leckeren Hinguckern. Die Rote Bete kann als Saft, püriert oder gewürfelt in den Teig gegeben werden. So erstrahlen sowohl die Krume als auch die Kruste in einem schönen Rotton.